Montag, 17. Mai 2010

G-Prozac

Da war sie wieder.
Die Leere.
Was fängt man mit sich an, wenn man nichts ist.
Wenn alle Identität fort ist und nichts übrig bleibt von dem,
was man glaubte (gewesen) zu sein.
Man lächelt. Eine Muskelbewegung.
Man weint. Salziges Wasser auf der Haut.
Tränendrüsen. Biochemie. Kleider. Nacktheit. Brechreiz. Kotzen. Sex.
Alles ein Konstrukt. Nichts ist wirklich da.

Man rennt auf die offene Straße und blickt sich um.
Die Gesichter der anderen Menschen.
So helft doch! Seht ihr nicht, ich brauche euch!
Gebt doch ein Stückchen Wirklichkeit!
..Oder die Schwärze wird gewinnen.

Man winselt innerlich vor Angst.
Man spürt es kommen.
Man ahnt es hinter den fremden Gesichtern,
das Nichts.
Grausamstes Wort auf Erden.
Einzige Wahrheit
hinter all den anderen Wörtern.
Einziges Gesicht, das bleibt:
Eine entstellte Fratze der Apathie.

Freunde werden zu Gespenstern
und sanfte Bande zu geißelnden Ketten.
Und die Freiheit nagt sich
durch hängende Schultern
in enge Brustkörbe hinein.

Die Worte
gesellschaft nähe substanz wärme,
niemand alles wir du ich,
sind nichts mehr weiter
außer ein großes ganzes Nichts und Nichts und wieder..

Ja, was?
Wir reden und reden und reden.
Und trotzdem schweigt sie uns an.
Denn die Erkenntnis der Leere kennt keine Worte.

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