Mittwoch, 8. September 2010

Träume sind Schäume II - Der Kätzchenmörder und das Urviech

Arbeiten ist definitiv ungesund fürs Unterbewusstsein. Seit ich pro Tag acht Stunden weniger zum Denken zur Verfügung habe, dreht es jedenfalls nachts komplett durch oder was anderes bitte als zyklische Amokläufe meines geliebten Mr. Sub sollten folgende Traumsequenzen darstellen:

(siehe auch:
 Träume sind Schäume I - Mutierte Gehirnschlümpfe)

2. Der Kätzchenmörder und das Urviech

PUFF - existiere ich mich in das zweite Traumfiasko hinein (seit Inception wissen wir ja jetzt alle, dass man nie an einen Traumort hinkommt, sondern immer einfach da ist): Die Szenerie ist bedrohlich, ein düsterer Himmel, hohe Wolkentürme über einer flachen Ebene in einer Steinwüste, dürre Äste, die in das dunkle Graublau hinein ragen, als hätte man einen Blaufilter über eine s/w-Panoramaaufnahme gelegt. Vor mir stehen zwei gläserne Säulen, eckig und nicht etwa rund, in denen sich klares Wasser befindet. Die Säulen sind etwa drei Meter hoch und der Wasserpegel reicht bis obenhin und bewegt sich nicht. Ich habe Angst. Ich weiß, dass ich hier stehe, um zu warten und dass ich erst gehen kann, wenn es eingetroffen ist. Die Säulen gehen unterirdisch weiter, auch das weiß ich. Es sind Brunnen bis hinab ins Erdinnerste. Vor den Brunnen zu meiner Rechten steht mein alter Bildende Künste-Lehrer aus dem Gymnasium und schneidet kleinen Kätzchen mechanisch die Kehle durch ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. Vor ihm liegt ein ganzer Berg von Tierkadavern, das Blut versickert in den breiten Spalten und Rissen der trockenen Erde.
Ich warte auf das Urviech. Es sollte jeden Moment kommen, aus dem Erdinnern wird es nach oben gewabert kommen und aus dem Brunnen steigen, ich weiß aber nicht, wie es aussieht und in welcher der beiden Säulen es erscheinen wird. Alles ist dumpf und drückend, eine unglaubliche Stille; eine von der Sorte, die man als lastend beschreiben würde. Aber ich kann mich nicht von der Stelle bewegen und muss bleiben.


Aus Ermangelung passenden Bildmaterials

Und dann kommt es. Es ist riesig, wie eine verdorrte Krabbe oder ein vertrockneter Wald, jedes Spinnenbein baumhoch mit tausend Verästelungen, die sich weiter ausbilden und teilen und krümmen und wachsen und wuchern, während ich noch hinsehe. Wie in Zeitlupe wächst es immer höher in dem rechten Brunnen empor, wächst mehr, als dass es aufsteigt, wuchert eher, als dass es taucht oder schwimmt. Es hat kein Gesicht. Und es hört nicht auf. Bis ich endlich erwache.

Versuch einer Deutung:
(mit Hilfe von Esotantenwissenschaften auf www.traumdeutung-traumsymbole.de)

Traumsymbol Kätzchen:
-- für mich relevant:
"wenn Schlangen junge Kätzchen töten: man hat Feinde, die sich bei dem Versuch, einem etwas anzutun, selbst schaden."
 -- mein BK-Lehrer war mir aufgrund seiner cholerischen Anfälle zwar nie ganz geheuer, aber viel zu wuchtig, um als filigrane Schlange durchzugehen.

Dazu passend Traumsymbol Blut:
"Handelt ein Traum von einer gewalttätigen Situation, in der Blut fließt, dann legt dies nahe, daß man in sich selbstzerstörerische Kräfte trägt."

Traumsymbol Brunnen:
"Ein Brunnen symbolisiert den Zugang zu den verborgensten Gefühlen und Empfindungen des Träumenden. Nur durch dieses Tor ist es ihm letztendlich möglich, zur Ganzheitlichkeit zu finden."
-- Oh Gott! In dem Fall scheiß ich auf die Ganzheitlichkeit!

Traumsymbol Säule:
"siehe auch Phallus"
-- Ok, ok, ok...zwei gläserne Riesenpenisse und aus dem einen wabert ein ekliges Ungeheuer. Ich schätz mal, ich sollt an das Dr. Sommerteam schreiben.

Traumsymbol Äste:
"dürre oder abgestorbene Äste können auf die augenblicklich nicht sehr gute Verfassung hinweisen."
"Erblickt eine Frau im Traum einen dürren Ast, dann drückt sie damit eine unbewußte Angst vor der Kinderlosigkeit aus."
-- Was soll ich dazu sagen? Ich weiß von nix.

Traumsymbol Urtier:
-- gibt es nicht, dafür aber Urbeginn, was nahe kommt, denn ich hatte tatsächlich das Gefühl auf etwas verdammt sehr, sehr altes zu warten:
"dein Geist ist überanstrengt."
-- Schönes Abschlusswort. Dem stimm ich 100%tig zu, aber nach solchen Träumen ist das ja wohl auch kein Wunder!



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