(siehe auch:
Träume sind Schäume II - Der Kätzchenmörder und das Urviech
Träume sind Schäume I - Mutierte Gehirnschlümpfe
Träume sind Schäume III - I'm in Sex with Satan)
4. Explodierender Grießpudding
PUFF - existiere ich mich in das vierte Traumfiasko hinein (seit Inception wissen wir ja jetzt alle, dass man nie an einen Traumort hinkommt, sondern immer einfach da ist): Ich laufe einen Bergpass entlang mit meiner, nennen wir es mal "geschlechtlichen Liebe" - und muss einsehen, dass sie platonisch geworden ist. Daraufhin befinde ich mich im Schwimmbad meiner Jugend an der Seite einer alten Freundin von mir. Ständig kommen Menschen auf uns zu, aber wir wollen doch gar nicht. Daher nehmen wir uns ein großes, dunkelblaues Frotteehandtuch und legen es über uns. Darunter herrscht Stille und wir bleiben traumtagelang so liegen, bewegen uns nicht und sind einfach nur da. Bis die Freundin mir gesteht, dass sie diese englischsprachige Dokumentation über David Foster Wallace und sein Infinite Jest nicht verstanden hat und mich bittet, sie doch mit ihr gemeinsam anzusehen, um gegebenenfalls zu übersetzen. Mit Gewalt müssen wir das mit dem Erdboden verwachsene Handtuch von uns strampeln - Wuusch - sind wir in ihrer Wohnung. Eine Maisonettewohnung, weiß auf weiß auf weiß. Alles in der Wohnung ist weiß, sogar der Fernseher, in dem jetzt die Doku ins Bild kommt: DFW sitzt in einem giftgrünen Raum und lacht. Wir liegen in einem weißen Raum auf einem weißen Bett mit weißer Bettwäsche. Im Fernsehquadrat werden die Vorbereitungen für ein Interview mit DFW getroffen: Aus der Ecke links unten fliegt ein glatter Mann ins Bild. Er wirkt ein wenig wie ein steifer Teppich, Arme enganliegend an den Körper gepresst, pointierte Nase, Wollmütze. Er gibt abgehackte Kommandos an einen starken Großen, der ihn an den Knien im Klammergriff hat und das steife Männchen wie eine Wünschelrute in die angegebenen Richtungen bugsiert. David Foster Wallace lacht. Wer würde da nicht lachen?
Jetzt fragt DFW: "Why all these efforts?" und deutet nach oben in den quadratischen Würfelraum. In einer übelkeiterregenden Gleitbewegung fährt mein Traumblick nach oben, als wäre ich ein Aufzug, und ein an allen vier Ecken des Raums festgenüpftes Seil kommt ins Sichtfeld. David kuckt mir nach. Wie Affen hängen zwei Männer in den Seilen und können mit all der Technik, die zur Verfügung steht, nichts anfangen, da sie sonst runter fallen. Ich fahre weiter nach oben. Der Würfelraum wird jetzt ein giftgrüner Tunnel und ich schieße immer schneller in sein niemals kommendes Ende hinein, bis der Wünschelrutenmann und die Technikäffchen nur noch kleine Punkte sind und auch David ist nicht mehr als ein Staubkörnchen auf meinem Augapfel.
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